Am Donnerstag 15. Mai besuchten die 4. Klasse die 2013 errichteten Gedenkzeichen in Faschina und Fontanella und erfuhren z.T. grausame Begebenheiten aus der Zeit des Nationalsozialismus im Großen Walsertal.
Frau Elisabeth Burtscher erzählte an fünf Stationen auf der Wanderung von Faschina nach Fontanella. Wir erfuhren von den Lagern am Faschinajoch und bei der Säge. Sie erzählte von den Bedingungen der Gefangenen, von angeblichen Todesfällen und von der Aufarbeitung der Geschichte in den 2010er Jahren. Als Zeichen des Gedenkens wurden Steine und ein Kreuz angebracht.
Danke an Frau Burtscher für die vielen Einblicke in dieses tragische Kapitel der Geschichte des Großen Walsertales.
Im Unterricht wurde das Thema bearbeitet – hier ein Text dazu:
Die Zwangsarbeit in Fontanella
In den Jahren 1938 bis 1945 herrschte die Nationalsozialisten in Österreich. Adolf Hitler wollte eine Straßenverbindung von Deutschland über Österreich nach Italien. Er nahm Zwangsarbeiter aus Polen und den Sowjetischen Ländern, die in Faschina und der Säge in Baracken, umgeben von Stacheldrahtzaun, wohnten. Die Zwangsarbeiter mussten dann die Faschinastraße bauen. Die Bauern aus Fontanella durften auch Zwangsarbeiter ausleihen. In diesen Jahren kamen zwei Zwangsarbeiter ums Leben. Es wurde behauptet, dass einer an Herzversagen und der andere auf der Flucht gestorben. Zeitzeugen haben aber von Ermordungen durch die Bewacher der Lager berichtet. Einer wurde in einer „Nacht- und Nebelaktion" unerlaubt auf dem Friedhof in Fontanella beerdigt. Viele Jahre sprach man nicht über dieses Ereignis, da es so grausam war. Doch 2011 äußerten sich viele Zeitzeugen und 2013 wurde bei der Kirche in Fontanella und bei der St. Anna Kapelle in Faschina ein Denkmal gesetzt (Kreuz und Stein vom Straßenbau).
(Text von Noel Konzett, 4a)